Money Island – Folge 2:
Es profitieren die Falschen
Wer sind die Leute, die vom Steuerparadies Madeira profitieren? Und: Sind sie die, die profitieren sollten? Bei unserer Recherche stoßen wir auf fantasievolle Firmennamen und auf dubiose Unternehmen, die auf der „schwarzen Liste“ der Weltbank stehen.
In den Daten finden wir Unternehmen mit Namen, die seltsam anmuten: Die Tochter des Getränkekonzerns Pepsi, zum Beispiel, hieß „MALPENSA - CONSULTADORIA E SERVIÇOS“. Der Ableger des Öl-Giganten Chevron nannte sich erst „FEINGOLD“ und später „LIVERMORE“. Und dem Ex-Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke gehört das Unternehmen „Galactic Leisure“.
Wozu die Firma auf Madeira? Der französischen Zeitung Le Monde, mit der wir unsere Recherchen geteilt haben, schreibt Valcke auf Nachfrage: Die Firma sei geschaffen worden, um seine Yacht in Europa anzumelden – und nicht mehr wie bisher auf den Britischen Jungferninseln. Madeira sei, was die Vorschriften angeht, vorteilhaft.
Auch für Milliardäre ist Madeira interessant: Mit unserer Suchmaschine finden wir einen der reichsten Brasilianer, die reichste Frau Afrikas – und einen Italiener, der sein Vermögen mit Kaffeemaschinen gemacht hat.
Die „schwarze Liste“ der Weltbank. Auf ihr stehen Unternehmen, die keine Fördergelder mehr von Entwicklungsbanken bekommen dürfen, zum Beispiel weil sie in kriminelle Machenschaften verwickelt waren. Wir finden dort zwei Madeira-Firmen, die in einen der größten Korruptionsfälle aller Zeiten verwickelt waren: Dabei ging es um eine Flüssiggas-Förderanlage auf Bonny Island, Nigeria.