Money Island – Folge 4:
Wirtschaftsförderung auf Kosten anderer
Wer sind die Verlierer des Madeira-Systems? Wir bekommen Rechnungen und Kontoauszüge des Fußballers Xabi Alonso zugespielt. Seine Steueroptimierung schadet dem spanischen Staat. Auch afrikanische Länder leiden unter dem System.
Steuervermeidung schadet anderen Staaten, zum Beispiel Spanien. Uns werden brisante Unterlagen zugespielt. Wir sehen Rechnungen, Kontoauszüge und andere Dokumente der Firma KARDZALI. Sie gehört dem Fußballer Xabi Alonso von Bayern München. Die Unterlagen stammen aus Alonsos Zeit bei Real Madrid. Damals übertrug Alonso seine Bildrechte auf die Firma KARDZALI.
Rechnung der KARDZALI an Real Madrid
Xabi Alonso profitierte vom Niedrigsteuersatz in Madeira und sparte so Steuern, die sonst in Spanien fällig gewesen wären. Dort ist die Sache ein Fall für die Justiz. Eine Mail mit unseren Fragen ließ Alonso unbeantwortet. Auf Facebook schrieb er Anfang des Jahres: Alles legal. Der FC Bayern überweist laut eigener Auskunft übrigens kein Geld an die KARDZALI.
Auch anderen - richtig armen - Staaten entgehen durch das Steuerparadies Madeira Einnahmen. Zum Beispiel Angola: Dort ist die Präsidententochter Isabel dos Santos nicht nur die reichste Frau des Landes, sondern auch Chefin des staatlichen Ölkonzerns Sonangol. In der Freihandelszone finden wir mehrere Unternehmen, die mit Sonangol verbunden sind. Eine Firma gehört außerdem Isabel Dos Santos selbst, die NIARA Holding. Auch ihr Ehemann hat ein eigenes Madeira-Unternehmen.
Das Dixcart-House, Sitz der NIARA Holding
Türschilder am Dixcart-House